Kolumne # 827 vom 24.10.2016: Freiheit für die Black Panthers!
24.10.16 (von maj) Vor 50 Jahren, am 15. Oktober 1966, wurde die Black Panther Party for Selfdefense gegründet. Jahrzehnte später sitzen immer noch viele Panthers im Knast
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 248 vom 24. Oktober 2016: Bitte HIER klicken!
Freiheit für die Black Panthers!
Als sich zwei Collegestudenten Mitte Oktober 1966 in einem Büro im kalifornischen Oakland diskutierend zusammensetzten, ahnte noch niemand – auch die beiden nicht –, was sie einmal erreichen könnten oder erreichen würden. Die beiden jungen Männer waren der 24jährige Huey P. Newton und der 29jährige Bobby Seale. Sie verließen das Büro mit einem Papier, das sie das »Zehn-Punkte-Programm« nannten. Durch die damals von ihnen gegründete Organisation, die »Black Panther Party« (BPP), würden sie in die Annalen der Geschichte eingehen.
Die Partei hatte eine weltweite Wirkung und prägte eine ganze Generation mit ihrem Schwarzen-, Klassen- und Jugendwiderstand. Das alles liegt jetzt 50 Jahre zurück, ein ganzes Leben also. Und wer hätte damals gedacht, dass noch heute jemand von uns lebt?
Jahrzehnte nach Gründung der Partei sitzen einige von uns immer noch als politische Gefangene in den Knastzellen des Systems. Lasst uns diese Mitkämpfer nicht vergessen, die immer noch in Ketten liegen: Sundiata Acoli, Genosse von Assata Shakur, der 1979 befreiten politischen Gefangenen, und des bei ihrer gemeinsamen Verhaftung am 2. Mai 1973 von der Polizei erschossenen Zayd Malik Shakur. Sundiata ist ein sehr produktiver Autor.
Delbert Orr Africa, Mitglied der BPP-Ortsgruppe Chicago, später Mitglied der Move-Organisation und einer der »Move-9«, die am 8. August 1978 nach einer Konfrontation mit Cops in Philadelphia verhaftet wurden. Russell »Maroon« Shoats, Mitglied des »Black Unity Council« und der BPP-Ortgruppe Philadelphia verbunden. Auch er ein brillanter Autor, Historiker und Denker. Imam Jamil Abdullah Al-Amin, früher bekannt als Rap Brown, fungierte einst als »Justizminister« der BPP. Er kämpfte in Atlanta (Georgia) gegen die Überschwemmung des Ghettos mit Drogen und war zuletzt Imam der dortigen Moschee. Joseph Jojo Bowen von der BPP-Ortgruppe Philadelphia. Robert Seth Hayes, Organisator der Ortsgruppe in New York City. Er hat gerade ernsthafte gesundheitliche Probleme durch Diabetes und Hepatitis C.
Fred »Muhammad« Burton, ebenfalls von der Ortsgruppe Philadelphia. Dr. Mutulu Shakur, Facharzt für Akupunktur, der wegen Unterstützung der Befreiung von Assata Shakur verurteilt wurde. Er war der liebende Stiefvater des verstorbenen Rappers Tupac Shakur. Jalil A. Muntaqim von der New Yorker Ortsgruppe, der 1998 zusammen mit der 2003 verstorbenen BPP-Genossin Safiya Bukhari das »Jericho Movement« gründete, um über die Lage der politischen Gefangenen aufzuklären, Solidarität mit ihnen zu organisieren und für ihre Freilassung einzutreten.
Die Genannten sind nur ein paar wenige der vielen Männer und Frauen, die Jahrzehnte in den Gefängnissen verbrachten, weil sie der politischen Opposition der 1960er bis 1980er Jahre angehörten. Die meisten kämpften in der BPP oder der »Black Liberation Army«. Sie waren und sind Freiheitskämpfer für die schwarze Nation. Lasst sie uns nicht vergessen und eine Bewegung zu ihrer Befreiung und der von uns allen organisieren!
Es sind jetzt unglaubliche 50 Jahre vergangen, seit Huey und Bobby das »Zehn-Punkte-Programm« als politische Plattform der »Black Panther Party for Self-Defense« tippten. Wer das Programm in den vergangenen Jahrzehnten hin und wieder in die Hand nahm und las, musste erstaunt feststellen, wie düster die Bedingungen bis heute sind, unter denen Millionen von Schwarzen nach wie vor leben müssen. Ein halbes Jahrhundert ist vergangen, und das Leben von Schwarzen zählt immer noch nichts in diesem Land! Schließen wir uns deshalb mit unseren jüngeren Brüdern und Schwestern zusammen, und bauen wir eine Freiheitsbewegung auf, die sich gegenüber dem Andenken an unsere gefallenen Kämpferinnen und Kämpfer und an unsere Vorfahren als würdig erweist.
Übersetzung: Jürgen Heiser
Weitere Informationen zur Bewegung für die Gefangenen: www.thejerichomovement.com / Bitte HIER klicken!
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