Kolumne 890 vom 8.01. 2018: Gekaufte Politik15.01.18 (von maj) Die Superreichen bestimmen, was im US-Kongress geschieht
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 6 vom 8. Januar 2018: Bitte HIER klicken! Gekaufte Politik Zumindest seit den 1990er Jahren erlebten wir jedoch, wie Superreiche auf der lokalen und bundesstaatlichen Ebene Ämter übernahmen. Dabei habe ich mich oft gefragt, warum sie das taten. Die Antwort fand ich beim Lesen des hervorragenden Buchs »From #BlackLivesMatter to Black Liberation« von Professorin Keeanga-Yamahtta Taylor. Die Lehrbeauftragte am Institut für afroamerikanische Studien der Princeton University zitiert darin aus der im September 1976 erschienenen Untersuchung »Ethics and Profits: The Crisis of Confidence in American Business« (etwa »Ethik und Profit: Die Vertrauenskrise in der amerikanischen Geschäftswelt«) von Leonard Silk und David Vogel. Für sie hatten die beiden Autoren hochrangige Wirtschaftsführer interviewt, die unverhohlen ihre Verachtung gegenüber dem US-Kongress zum Ausdruck brachten. Einer dieser Wirtschaftsmagnaten sagte: »Es liegt an jedem von uns, die wichtigen Entscheidungen zu treffen, und nicht an diesen hergelaufenen Prostituierten von Kongressabgeordneten, denen es schon Befriedigung verschafft, wenn sie wiedergewählt werden.« Verstanden? Genau darum geht es. Aber dadurch, dass die Superreichen von Medien über Denkfabriken bis hin zum US-Kongress alles kaufen und bestimmen können, haben sie selbst die Frage aufgeworfen, ob Unternehmer die besseren Politiker sind. Mit dem politischen Aufstieg des hochherrschaftlichen Vollidioten Donald Trump, der als US-Präsident nichts als Chaos und Unheil stiftet, ist diese Frage beantwortet. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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