Kolumne 899 vom 12.03.2018: Kämpferische Lehrer12.03.18 (von maj) In West Virgina konnten die Pädagogen mit einem wilden Streik ihre Forderung nach fünf Prozent mehr Gehalt erfolgreich durchsetzen
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 60 vom 12. März 2018: Bitte HIER klicken! Kämpferische Lehrer Die Lehrkräfte im US-Bundesstaat West Virginia würden diese Frage ganz klar beantworten. Was sie wollen, sind auf jeden Fall keine Glock-Pistolen! Denn seit dem 22. Februar befanden sie sich an allen öffentlichen Schulen des Bundesstaats für höhere Gehälter im Ausstand. Ihre Forderung lautete unmissverständlich: Keine Gehaltserhöhungen – keine Schule! Sie waren ursprünglich mit ihrer Forderung nach einer fünfprozentigen Erhöhung in die Verhandlungen mit ihrem obersten Dienstherrn, dem Gouverneur Jim Justice von der Republikanischen Partei, gegangen. Das von einer republikanischen Mehrheit dominierte Landesparlament hatte jedoch diese Erhöhung der Lehrergehälter seiner strikten Sparpolitik unterworfen und sie abgelehnt. Daraufhin riefen die Lehrerinnen und Lehrer den wilden Streik aus und trugen ihren Kampf auf die Straße. Das Vorgehen der Politiker hatte ihnen deutlich gezeigt, dass sie nicht als ebenbürtige Verhandlungspartner, sondern als Statisten angesehen werden, mit denen man verfahren kann, wie man will. Schon gar nicht sieht man in ihnen die hart arbeitenden Menschen, die sie in Wahrheit sind. Ihren von einer breiten Solidaritätsbewegung unterstützten Streik haben sie am vergangenen Mittwoch erfolgreich beendet, nachdem der Gouverneur ihrer Forderung schlussendlich doch zugestimmt hatte. Es war der längste Lehrerstreik in der Geschichte West Virginias. »Keine Gehaltserhöhungen – keine Schule!« erschallt nun als Kampfparole auch außerhalb von West Virginia, dem »Mountain State« (Bergstaat), wie er im Volksmund genannt wird. Die arbeitende Klasse scheint aus ihren Alpträumen zu erwachen. Kompliment an die kämpfenden Lehrerinnen und Lehrer und »Power to the teachers«! Übersetzung: Jürgen Heiser |
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