Kolumne 921 vom 03.09.2018: Die wahre Überparteilichkeit03.09.18 (von maj) Der Krieg gegen Migranten und Geflüchtete wird »überparteilich« geführt.
Mumia Abu-Jamal * Link zum Artikel in junge Welt Nr. 204 vom 3. September 2018: Bitte HIER klicken! Die wahre Überparteilichkeit Die reichen Eliten haben es seit jeher geliebt, wenn sich das gemeine Volk uneins war und man es durch Nebensächlichkeiten spalten konnte. Unterschiede wie die Zugehörigkeit zu verschiedenen Ethnien, Alters- und Sprachgruppen sowie die Stellung innerhalb der Gesellschaft wurden immer schon dazu ausgenutzt, Arbeiterinnen und Arbeiter aufzuhetzen, damit sie sich gegenseitig an die Kehle gehen. Wenn die Herrschenden die Angst der Unterdrückten voreinander schüren, geht es ihnen um nichts anderes als die Sicherung ihrer Klassenüberlegenheit. Genau das ist auch die Lektion, die uns der heutige »Trumpismus« erteilt. Doch dafür steht US-Präsident Donald Trump nicht allein. Wer Trumps Politik ablehnt, weil er mit rassistischer Angstmacherei Propaganda für den Bau einer Mauer entlang der Grenze zu Mexiko betreibt, sollte an einen Artikel der Daily News vom 23. April 2006 erinnert werden. Darin zitierte die New Yorker Tageszeitung die damalige US-Senatorin Hillary Clinton, die mit Bezug auf die mexikanische Grenze erklärte: »Wir brauchen eine Mauer!« Das zeigt: Der Krieg gegen Migranten und Geflüchtete wird überparteilich geführt. Denn beide Fraktionen des Zweiparteiensystems der USA schüren gleichermaßen die Angst vor Migranten, um Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Ihre »überparteiliche« Politik hat uns das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA von 1994 eingebracht, die Gesetzesverschärfung des »Antiterrorism and Effective Death Penalty Act« (AEDPA) von 1996 und zuvor schon das Gesetz zur Verhinderung der Zuwanderung chinesischer Migranten von 1882, genannt »Chinese Exclusion Act« – und viele solche Abkommen und Gesetze mehr. Die eingeforderte »Überparteilichkeit« steht also in der Konsequenz für nackte Repression und Unterdrückung, die uns von den politischen Schakalen der Machtelite mit einem strahlenden Lächeln verkauft werden. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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