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Befreit Mumia Abu-Jamal jetzt!

27.12.22 (von ivk-jw) Der Präsident des US-Gewerkschaftsbunds AFL-CIO, Sektion Vermont, David Van Deusen, hat zur momentan laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung um die Wiederaufnahme des Verfahrens des politischen Gefangenen Mumia Abu-Jamal eine Erklärung veröffentlicht

Es ist an der Zeit, dass Mumia Abu Jamal und alle schwarzen politischen Gefangenen, die sich in der Black Panther Party organisiert hatten, freigelassen werden. Das bekräftigen wir vom US-Gewerkschaftsbund AFL-CIO in Vermont. Wir erklären ferner, dass für die organisierte Arbeiterschaft die Zeit gekommen ist, sich ohne Zaudern an die Seite der Gemeinschaften der schwarzen Arbeiterinnen und Arbeiter zu stellen, wenn diese für wahre Freiheit, wirtschaftliche Gleichheit und Selbstbestimmung eintreten.
Der lange Marsch zur Befreiung der Arbeiterklasse hat seit unserer antiimperialistischen Revolution von 1777 viele Wendungen genommen. Vor einer Generation ging aus dieser Wende, diesem gerechten und berechtigten Kampf, die Black Panther Party hervor. Diese Partei, die sich dem Kampf für die Befreiung der Schwarzen und für den Sozialismus sowie dem Ziel »Power to the People« – Alle Macht dem Volk« verschrieben hatte, war Vorbild für den militanten Kampf in den gesamten Vereinigten Staaten von Amerika und brachte zahllose Organisatoren und führende Köpfe des Widerstands hervor, darunter auch Bruder Mumia Abu Jamal.
Als er noch in Freiheit war, kämpfte er für die Befreiung seines Volkes. Weil er als Radiojournalist viele Menschen erreichte und seine Botschaften für eine bessere Welt zu einer Bedrohung für die alteingesessene herrschende Klasse von Philadelphia (Pennsylvania) und das amerikanische Imperium wurden, versuchten die Agenten dieser herrschende Klasse, ihn zum Schweigen zu bringen. Auf der Basis konstruierter Anklagen wurde er nach der Scharade eines Gerichtsprozesses für ein Verbrechen, das er nicht begangen hatte, zum Tode verurteilt. Der kapitalistische Staat wollte ihn wie schon zuvor die Arbeiter Sacco und Vanzetti oder Joe Hill hinrichten lassen. Der Grund war jedoch nicht das Verbrechen, dessen er nicht schuldig ist, sondern weil seine Worte und Taten eine Bedrohung für den Status quo des rassistischen Klassenstaats darstellten.
Nach dem Willen der Herrschenden sollte Bruder Jamal auf direktem Weg »durch das Tal im Schattenreich des Todes« direkt in die Todeszelle gehen, aber wie so viele unserer politischen Märtyrer vor ihm »fürchtete er kein Übel«, denn es gab einen Aufschrei von Zehntausenden Arbeiterinnen und Arbeitern, der den Reichen und Mächtigen klarmachte, dass Philadelphia brennen würde, sollte Mumia wirklich sterben. Dass er heute immer noch lebt, zeigt, dass wahre Gerechtigkeit letztlich nur im Kampf zu erlangen ist.
Deshalb schließe ich mich zusammen mit unseren Mitgliedern der Forderung an, Mumia Abu-Jamal endlich freizulassen! Gemeinsam erheben wir unsere Stimme und fordern Gerechtigkeit. Sorgen wir dafür, dass Bruder Jamal die Gitter der Unterdrückung hinter sich lassen und er zu uns zurückkehren kann, um den Kampf für längst überfällige Veränderungen fortzusetzen! Im Streben nach der Einheit der Arbeiterklasse artikuliert sich der Wille aller Arbeiterinnen und Arbeiter – seien sie schwarz, weiß, hispanisch, indigen oder asiatisch –, ein für alle Mal die Ketten der Ausbeutung und des Kapitalismus zu sprengen, um eine neue Welt zu schaffen, die auf ökonomischer Gerechtigkeit, solidarischer Zusammenarbeit und einer direkteren partizipatorischen Demokratie beruht, die im Kern gewerkschaftsfreundlich ist. Freiheit für Mumia Abu Jamal!
David Van Deusen

David Van Deusen veröffentlichte diese Erklärung am 14. Dezember 2022, zwei Tage vor der jüngsten gerichtlichen Anhörung zu Abu-Jamals Fall. Van Deusen wurde 2019 auf der progressiven »United!«-Liste zum Präsidenten des AFL-CIO, Sektion Vermont, gewählt (https://vt.aflcio.org/). Er ist Mitglied der »American Federation of State, County and Municipal Employees« (AFSCME), der größten Gewerkschaft für Angestellte des öffentlichen Dienstes in den Vereinigten Staaten. Er ist Delegierter von »Labor Against Racism & War« und Mitglied der »Democratic Socialists of America«.(jh)

Link zur gekürzten Fassung der Erklärung in junge Welt Nr. 301 vom 27. Dezember 2022: Bitte HIER klicken!

 
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